Stehend: Hellwig, Hamburger, Deiglmayer R., Hecht, Hofmeister, Beyssel, Bermühler, Seitz Peps. — Sitzend: Veith, Hammelmair, Hobmeier.
schönsten Erinnerungen knüpften. Die Hegemonie hatte man 1905 in München dem spieltüchtigen M.T.V. überlassen müssen, und als der Versuch, sie im Herbst 1906 wieder zurückzugewinnen leider fehlschlug, da beging man den Verlust der Meisterschaft in höchst feierlicher Weise, diesmal unter Zuziehung der alten Herren im Pschorr. Alle Bayern rückten in abendlicher Stunde mit mächtigen Zylindern aller Formate und Größen auf den Häuptern zum feierlichen Begräbnis an. Beyssel Hanne als Spielführer versinnbildlichte auf der Tragbahre die verlorene Meisterschaft, Hellwig zelebrierte das Requiem, Veith ministrierte und die 2 Trauerversammlung schluchzte und weinte herzzerbrechend. Erst gegen zwölf Uhr nachts hatten die Trauerfeierlichkeiten mit sich anschließendem Leichentrunk ihr Ende erreicht. Zum größten Erstaunen sammelte sich in der Neuhauserstraße um Mitternacht eine vielköpfige, mit den Zylindern „bewaffnete„ Schar und zog in geschlossener Ordnung an den staunenden Passanten vorüber noch lange in der Stadt umher. Man sieht, die Bayern wußten auch mit Humor ihre Meisterschaft zu verlieren. Wer all das miterlebt hat, wird oft sich heute denken, wie schön wäre es, wenn auch unsere Jugend wieder in jene natürliche Fröhlichkeit zurückfinden würde.
Lange sollte sich der M.T.V. seiner Ueberlegenheit nicht erfreuen, denn schon 1907 holte sich Bayern die Münchener Gau-meist er scha f t wieder zurück. Dieser Wiedergewinnung der Münchener Hegemonie gingen aber stürmische interne Vorgänge voraus. Die bereits erwähnte Gesellschaft der Jungen und aktiven Spieler hatte in Dr. Kurt Müller einen eigenen Führer gefunden. In einer denkwürdigen Jahreshauptversammlung am 4. Sept. 1907 im Pschorrbräu kam die schon seit Jahren bestehende Spannung zwischen den Aktiven
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