ballabteilungen bei den Turnvereinen sich widmeten. Der spielstärkste Verein in München war der M.T.V., bei dem sich damals alles versammelte, was einigermaßen für Fußball etwas übrig hatte. M.T.V. hatte damals unstreitig die beste Elf am Platze, doch mußte man sich infolge der wenigen Gegner auf höchstens 5-6 Wettspiele im Jahre begnügen, die aber für die damalige kleine Gemeinde ein wirkliches Ereignis bildeten.

Man trieb allerdings anfangs den Fußballsport als ein angenehmes Unterhaltungsspiel und war schon mit einem Training auf ein Tor zufrieden. Diese M.T.V.-Fußballmannschaft, die im übrigen der allbekannte Walter B e n s e m a n n mitgründen hatte helfen, sollte nun der Vater unseres Fußball-Clubs „Bayern„ werden.

Bald hatten weitschauende Sportleute erkannt, daß das Fußballspiel geeignet ist, in weitgehender Weise zu einem Volkssport ausgebaut werden zu können. In dieser Erkenntnis reifte nun bei verschiedenen Mitgliedern des M.T.V v. 1879 der Wunsch, es möge das Fußballspiel rationeller betrieben werden, als es bisher geschah. Insbesondere war es notwendig, alle Fußballabteilungen und Vereine in München zusammenzufassen und auch mit auswärtigen Vereinen in Fühlung zu kommen, um in Spielen sich gegenseitig weiter in diesem Sport zu vervollkommnen. Einige Jahre vorher war der Verband Süddeutscher Fußballvereine in Karlsruhe gegründet worden, so daß es galt, in erster Linie mit diesem Verbande in Fühlung zu kommen. Fluch in der M.T.V. Mannschaft wurde bald von verschiedener Seite die Frage eines Anschlusses an den Verband Süddeutscher Fußballvereine aufgeworfen. Weil nun die ganze Fußballbewegung damals in den ersten Kinderschuhen steckte, so durfte es nicht wundernehmen, daß schon in dieser ersten grundsätzlichen Frage die Gemüter heftig aufeinanderplatzten. Diese M einungsverschiedenheiten führten schließlich dazu, daß in der denkwürdigen Sitzung der M.T.V.-Mannschaft am 27. Februar 1900 im Bäckerhöfl die Vertreter eines Anschlusses an den Süddeutschen Verband während der Sitzung um 1/2 10 Uhr nachts elf Mann stark die Versammlung demonstrativ verließen und noch in der gleichen Nacht einen selbständigen Fußball-Klub gründeten, dem sie den Namen „Bayern“ gaben. Um die ganze Entwicklung damals, die zur Gründung unseres F.C. Bayern führte, dauernd festzuhalten, lassen wir den eigentlichen Gründer unseres Vereines, unseren lieben Franz John, selbst sprechen.

Wie der F.C. Bayern entstand.

„Wenn ich hier, dem Wunsche meiner lieben Münchener Freunde nachkommend, zu schildern versuche, wie der F.C. Bayern entstand, so muß ich anfangs wenigstens manches Persönliche ganz zeitgemäß als gewissenhafter Chronist berichten. Da mein Name so eng mit der

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