Spiele zu, je mehr durch die Gründung derartiger Verbände für einheitliche Spielregeln und für Ausgestaltung des Spielbetriebs gesorgt wurde.
Als erster Verein in Süddeutschland wurde am 16. September 1 8 8 9 von dem bekannten Pionier der Fußballbewegung, Walter Bensemann, der Karlsruher F o o t ballclub gegründet, weitere Vereine folgten in Pforzheim, Heilbronn, Mannheim, Frankfurt, Hanau usw. 1893 wurde die Süddeutsche Fußballunion die Vereinigung dieser Vereine, die 1 8 9 7 durch den V er b a n d S ü d - de ut sch e r Fußballvereine abgelöst wurde.
In München, der größten süddeutschen Stadt, kam es verhältnismäßig spät zu einer sportlichen Tätigkeit im Fußball. Auf der The r e s i en w i ese tauchten ungefähr im Jahre 1895 die ersten Fußballgestalten auf, angestaunt von den dort spazierengehenden Spießbürgern, die über diesen neumodischen Sport nur die Köpfe schüttelten. Studenten und Künstler, wie auch Kaufleute waren es, die hier die ersten Fußballkünste zeigten. Als e r s t en V er ei n, der Fußball i n M ü n c h en betrieb, nennt uns die Geschichte die „T er r a P i l a„, ein Verein, der nur kurze Zeit bestand und nur wenigen unserer ältesten Münchener Fußballern bekannt geworden ist. Den Namen hatten die meist aus Penälern bestehenden Mitglieder ihrem lateinischen Sprachschatz entnommen. Ein Teil der Mitglieder dieses Vereins hatte aber den Fußballsport bald satt und wandte sich dem damals ebenfalls aufblühenden Bergsport zu. Sie gründeten unter Führung der Gebrüder Hübel einen neuen Verein, dem sie den nicht minder ominösen und grauslichen Namen „atessimia“, d. h. Bergaffen gaben. Später tauften sie dann den Verein in „Berggeist„ um. Die Gilde dieser Berggeister gehört heute noch zu den besten Münchener alpinen Vereinen und feierte heuer ebenfalls ihr 25. Wiegenfest. Der andere Teil der Terra Pila-Leute blieb dem neuen Sport treu und gründete den F.C. N o r d st er n, der schon unseren alten Fred Dunn zu seinen Mitarbeitern zählte. Im Ja h r e 1 896 tauchte der 1. M ü n c h en er Fußball-Club auf, dem schon ein Jahr später der F.C. Ba-v a r i a folgte. Alle diese Vereine sind der geschichtlichen Entwicklung zum Opfer gefallen.
Keiner derselben konnte sich mehr als 10 Jahre über Wasser halten. Heute erinnern wir uns nur noch ihrer als der ersten Pioniere zur Einführung des Fußballspieles in München. Mit ihnen gleichzeitig nahmen sich auch die damals in hoher Blüte stehenden großen Turnvereine, wie Männer-Turn-Verein von 1879 und Turnverein vom Jahre 1860, Verein Turnerschaft, des neuen Sportes an, indem sie eigene Fußballmannschaften gründeten. Hier ist jedoch festzustellen, daß die Hauptleitung der Turnvereine diesem neuen Sporte sehr skeptisch von allem Anfang an gegenüberstand, und es war gut, daß Männer wie Keyl, Reißner, Päßler, Prager trotz dieser Haltung unentwegt dem Aufbau der Fuß‑
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