Gründung des F.C. Bayern verknüpft ist, so muß ich also meine Person mehr als mir lieb ist, nolens volens in den Vordergrund stellen. Ich bitte aber darin alle die lieben Leser dieser Z eilen keine Eigenliebe oder persönliche Eitelkeit zu erblicken. Beides hat mir stets fern gelegen und liegt mir auch noch heute fern.
So will ich also zu schildern versuchen, warum und wie Bayern entstand.
Als ich vor mehr als 25 Jahren nach München kam, war es für mich als alten Fußballer und Rasensportler natürlich eine selbstverständliche Sache, sofort Umschau zu halten, wo kannst du hier für deinen geliebten Sport tätig sein. Da fand wenige Tage nach meiner Ankunft in München anläßlich einer Sportausstellung auf der Kohleninsel ein Fußballwettspiel einer kombinierten Mannschaft des bekannten Bensemann gegen M.T.V. statt. Natürlich benutzte ich diese Gelegenheit, um mit den Münchener Fußballern in Fühlung zu treten. Ich machte mich dort bekannt und lernte verschiedene Herren vom M.T.V. kennen. Vor allem war es Josef Pollak, der später so verdiente Schriftführer Bayerns, der sich meiner in der kameradschaftlichsten Weise annahm und mich im M.T.V. einführte. Dort fand ich freundschaftlichstes Entgegenkommen und einen Kreis sportfreudiger, liebenswürdiger Menschen, so daß ich mich sehr schnell dort heimisch und wohl fühlte und dem M.T.V. auch beitrat. Zu jener Zeit war mein Freund und Vereinskamerad Dr. Manning bereits Schriftführer des Verbandes Süddeutscher Fußballvereine. Diesem schrieb ich nun, daß ich in München gelandet und Mitglied des M.T.V. geworden sei. Fast postwendend bekam ich von Manning einen Brief mit dem ungefähren Inhalt: Gott sei Dank, daß Du in München bist; denn Bayern, der größte Bundesstaat Süddeutschlands, fehlt uns noch immer in unserem Verbande. Alle unsere Bemühungen, Bayern in den Verband zu bekommen, sind stets fehlgeschlagen. Du mußt auf jeden Fall nun alles daransetzen, um den M.T.V. zu veranlassen, dem Verbande beizutreten, dann kommen die andern von selbst nach und der Süddeutsche Verband ist dann das, was wir anstreben, ein geschlossenes, großes, ganzes Süddeutschland. Mit diesem Auftrage hatte denn mein sportliches Münchener Leben von allem Anfang an seinen Inhalt bekommen. Ich begann meine Arbeit, erst einzelne private Unterhaltungen mit diesem und jenem, Vorstellungen und Hinweise, wie ganz anders würden wir dastehen, wenn wir als Sportabteilung des M.T.V. dem Süddeutschen Verband angehören würden, seht euch doch den Sportbetrieb in anderen Städten, die lange nicht so groß wie München sind, an, und ihr müßt einsehen, daß wir unbedingt eine sportliche Entwicklung brauchen, um vorwärts zu kommen. Auf uns allein angewiesen, kommen wir niemals sportlich vorwärts, sondern bleiben gegenüber den anderen zurück. Ueberall stimmte man mir zu, fast die ganze Sportabteilung stellte sich auf den gleichen Boden. Der Antrag
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