verteilung fand im Anschluß an die Kämpfe auf dem' Platze statt. Es trug sehr viel dazu bei, die einzelnen Münchener Vereine einander näherzubringen.
So verrann das erste Jahr des Bestehens für den F.C. Bayern unter ständiger sportlicher Arbeit. Noch kurz vor Jahresschluß hatte man eine Einla dun g nach Prag zum dortigen D.F.C. angenommen, aber das Spiel brachte die erste Niederlage, die mit 8 : 0 haushoch ausfiel. Eines aber konnten die Spieler erkennen, daß man wo anders schon viel weiter im fußballsportlichen Können war und daß man noch viel zu lernen hatte, ehe man es wagen durfte, außerhalb Münchens, wo man mit die erste Geige spielte, aufzutreten.
Als man dieses erste Geschäftsjahr abschloß, hatte der Klub bereits 40 Mit g 1 i e d e r. Er wagte sich schon in dieser Zeit an die Gründung eines Münchener Schiedsrichterkollegiums m s, das als der erste Vorläufer unserer heutigen Schiedsrichtervereinigung anzusehen ist. Auch hier war Franz John, der Bayernvorsitzende, der erst e von allen Vereinen gewählte L e i t e r. Ebenfalls zu Anfang des Jahres 1901 fällt die Gründung einer eigenen Jugend abteilung innerhalb des F.C. Bayern. Hieraus sieht man, wie weitschauend von allem Anfang an unter Johns Leitung gearbeitet wurde.
Das erste Stiftungsfest.
D as erste Stif tungsf est wurde feierlich im Hotel Reichs- hof, jetziges Emelkahaus, begangen. Man hatte 40 .11 eigens dazu ge‑ nehmigt, überschritt aber diese Summe noch um 13 Das waren für die damalige Zeit noch allerhand Beträge. Die Abhaltung dieses Festes geschah in einem vornehmen Rahmen, wie überhaupt der Klub stets das Künstlerische und Vornehme bei seinem öffentlichen Auftreten von allem Anfang an betonte. Dazu war er mehr oder weniger verpflichtet, da sich seine Mitglieder in der Hauptsache aus Studenten, Künstlern, Kaufleuten usw. zusammensetzten. Bei den Aufnahmen in den, Klub war man sehr wählerisch und verlangte zum mindesten die Einjährig-freiwilligen-Berechtigung. Diese Bedingung wurde im übrigen noch bis zum Jahre 1908 verlangt. Unter diesen Verhältnissen darf es kein Wunder nehmen, wenn der F.C. Bayern als „Protzenklub„ von Anfang an verschrieen, aber auch allgemein geachtet war.
Es soll heute nicht 'darüber gerichtet werden, ob im Interesse des Sportes ein derartig gesellschaftliches Sichabschließen vorteilhaft war. Jedenfalls rechtfertigten die damaligen Zeiten diesen Standpunkt vollkommen. Heute denkt man ja bei uns ganz anders und erblickt im Sport ein Allgemeingut aller Bevölkerungsschicht e n. Jedermann, der sich anständig zu benehmen weiß, ist, ob Arbeiter oder Student, für uns Sportsmann und uns im Rahmen unseres Klubs willkommen.
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