notwendigen Neuaufstellungen, denn die Jugendabteilung hatte unter Herrmanns Leitung bereits das erste Hundert an Köpfen erreicht.
Noch anfangs 1907 war man wieder dem Münchener Fußball-Bund beigetreten, da inzwischen die Aufnahme der Turnermannschaften in den Süddeutschen Verband erfolgt war und der „Verband Münchener Fußball-Vereine„, der nur die reinen Sportvereine umschloß, damit gegenstandslos geworden war. Die Führung der F.A. Bayern hatte Dr. K n o r r bereits 1907 selbst übernommen. Auf seine Veranlassung war man an die Schaffung einer neuen Platzanlage gegangen, nachdem der bisherige M.S.C.-Platz an der Karl Theodorstraße in absehbarer Zeit einem städtischen Schulhausneubau zugeführt werden sollte. An der äußeren Leopoldstraße hatte die Stadtgemeinde ein neues Grundstück zu Sportzwecken dem M.S.C. zur Verfügung gestellt, das aber erst nach verschiedenen Planierungsarbeiten in eine brauchbare Spielfläche umgewandelt werden konnte. Am 1 5. S e p-tember 1907 wurde der neue Bayernplatz mit einem Spiel gegen den F.C. Wacker, das 8: 1 gewonnen wurde, e i n g e w e i h t. Gleichzeitig wurde damit die erste Tribüne auf einem Fußballplatz in München der Oeffentlichkeit übergeben.
Noch vor Beginn der Verbandsspiele traf die erste Mannschaft ein schwerer Schlag, als unser Halbrechter Seitz Peps in Nürnberg bei einem Freundschaftsspiel einen Oberschenkelbruch erlitt. Trotzdem gelang es der Mannschaft in diesem Jahre, wie bereits erwähnt, die Gaumeisterschaft wieder zurückzugewinnen. Das Frühjahr 1908 brachte der Münchener Sportwelt den längst ersehnten Genuß, Engländer mit eigenen Augen spielen zu sehen. Es war keine Kleinigkeit, unter den damaligen Verhältnissen eine solche Mannschaft herbeizubringen, aber Bayern scheute weder Mühe noch Kosten, und nachdem man am 20. April die ersten Franzosen, den Cercle Athletic de Paris zu Gaste hatte, erschienen am 29. April d i e „P i r a t e s“, eine englische Amateurmannschaft. Das Resultat, mit 0 : 8 verloren, ließ erkennen, wie weit damals noch englische Klasse über den örtlichen Leistungen stand. Das Anwachsen der unteren Mannschaften auf 8 Mann-schaf t e n, die Schwierigkeiten wegen der reibungslosen Belegung der verfügbaren Spielplätze im Benehmen mit der Jugendleitung, die gleichfalls schon 6 Mannschaften ins Feld stellte, machte die Neufassung der Satzung zu einer unbedingten Notwendigkeit. Noch im Frühjahr wurde der ganze Sportbetrieb von der reinen Verwaltungsarbeit getrennt und satzungsgemäß ein eigener Sportausschuß gebildet. Diese Zweiteilung hat sich außerordentlich bewährt und sich bis zum heutigen Tage mit geringfügigen Aenderungen erhalten. Die weitere ständige Mehrung der Mitglieder, deren Stand 1 9 0 8 bereits 3 0 0 überschritten hatte, wurde wesentlich begünstigt durch den
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