gestellt waren, spielten schon einen sehr guten Fußball. Der Grundsatz, daß Junioren nur in Jugendmannschaften beschäftigt werden konnten, wurde damals noch nicht durchgeführt. Fast die Hälfte der vorhandenen Junioren waren den Altmannschaften zugeteilt. Voraussetzung war aber, daß sie körperlich den Anforderungen eines Spieles in einer Altmannschaft gewachsen waren.

Sieben Jahre unter Herrmann's Leitung.

Nach diesen kurzen Gastspielen verschiedener Jugendleiter sollte am 3. April 1 9 0 7 endlich ein Mann kommen, der für die spätere Entwicklung der Jugendsache bei Bayern ausschlaggebendste Persönlichkeit wurde, Siegfried Herrmann. Mit Unterbrechungen, die durch seine Militärdienstzeit usw. begründet waren, stand er der Jugendabteilung bis zum Kriegsausbruche vor. Etwa 60 Junioren stark übernahm er die Abteilung, um sie am 2. August, ins Feld ziehend, mit fast 400 Köpfen zurückzulassen.

Die bisherigen Spiele der Jugendmannschaften beschränkten sich darauf, auf Grund schriftlicher oder persönlicher Fühlungnahme mit anderen Münchener Vereinen ohne irgend ein System ausgetragen zu werden. Herrmann war es, der die immer mehr und mehr sich ausbreitende Jugendbewegung im Münchener Fußballsport in geregelte Bahnen führte. Tatkräftigst unterstützt von Braumiller (T.V. 1860) und dem Pionier der Jugendsache in München, Walther von der Turngemeinde, wurde ein eigener Jugendausschuß gegründet, der nunmehr allen Jugendspielen leitend vorstand. Die Spielzeit der Jugendlichen wurde auf zweimal 30 Minuten festgesetzt, um jede Ueberanstrengung der jungen Herzen hintanzuhalten. Ferner durften in den Jugendmannschaften nur Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren verwendet werden. Mit dem Spielen in einer Altmannschaft verlor der Junior seine Berechtigung für die Jugendspiele. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst wurde die Münchener Junioren-Meisterschaft ausgetragen. Der Jugend-ausschuß, dem die Jugendleiter aller beteiligten Vereine angehörten, sorgte für die strikte Einhaltung all dieser Bestimmungen. Dieser Ausschuß hat sich bis heute voll und ganz bewährt und ist nunmehr sogar in den Satzungen des Süddeutschen Fußballverbandes fast mit denselben Grundlagen, wie ihn die Münchener Juniorenleiter damals aus sich heraus schufen, verankert worden.

Während der ganzen Jahre bis zum Ausbruch des Krieges konnten sich die Bayernjugendmannschaften fast in allen Klassen Jahr für Jahr die Meisterschaften erringen. Nur einmal, im Jahr 1913, mußte die erste Jugendmannschaft vorübergehend die Führung an den T.V. 1860 abgeben. Die Meisterschaftself 1 9 0 7 hatte alle die Spieler der späteren so berühmten 3. Altmannschaft in ihren Reihen, wie Jehle, Langhorst, Reeb, Meyer usw. Obwohl im


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