Mitten in diese so aussichtsreiche Entwicklung platzte in den un-vergeßlichen Augusttagen 1914 die Mobilmachung und der Krieg. Ebenso wie Familie und Beruf mußte auch der Sport und der Verein weit in den Hintergrund treten. Fast die ganze Vereinsleitung, Jugendleitung, Sportausschuß mußten schon in den ersten Kriegstagen hinausziehen, mit ihnen nahezu zwei Drittel der Mitglieder. Einsam schlummerten die Tore auf den Bayernplätzen, denn in der ersten Kriegszeit dachte niemand an Fußball.
Der Umstand, daß fast die ganze Abteilungsvorstandschaft bei Kriegsausbruch in den Heeresverband eintrat, brachte es mit sich, daß die F.A. Bayern zunächst mehrere Monate vollkommen brach lag. Erst gegen Ende des Jahres 1 914 konstituierte sich ein p r o-visorischer Kriegsausschuß der F.A. Bayern, der in einer außerordentlichen Versammlung Anfang Februar 1915 für die Dauer des Krieges mit einer festen Arbeitseinteilung ordentlich gewählt wurde. c Die erste Versammlung der F.A. Bayern nach Kriegs-b e g i n n fand am 2 3. November 1 91 4 in Anwesenheit von 17 Mitgliedern statt. Fred Dunn war Verbandsleiter. Es wurde beschlossen, an die Krieger der F.A. Bayern eine Bekanntmachung hinauszugeben, daß sich ein Kriegsausschuß gebildet hat, welcher die im Felde stehenden Mitglieder ständig davon benachrichtigen wird, was sich im Klub ereignet. An die in München befindlichen „Bayern„ wurde zu gleicher Zeit ein Zirkular versandt, worin sie mit dem Z weck der Existenzberechtigung des Kriegsausschusses vertraut gemacht und aufgefordert wurden, sich wieder an sportlichen Veranstaltungen zu beteiligen. Lipp wurde in dieser Sitzung bei Besprechung der künftigen sportlichen Tätigkeit mit der Feststellung der Bayernmannschaft beauftragt und beschlossen, den evtl. Reinertrag von Spielen zur Versendung von Liebesgaben an die Mitglieder im Felde zu verwenden. Zu dieser Zeit waren noch manche Kanonen in der Heimat. Bei Besprechung weiterer Spiele tauchten die Namen Pekarna, Finsterer, Engel, Schulze, Rath, M. Hofmann, Schacherl, Lippert, Lipp, v. Morett, Klungler, K. Knape u. a. m. auf. Nur etwa 50 Mitglieder der F.A. Bayern wurden gelegentlich der nächsten Sitzung als in der Heimat weilend, teilweise aber auch schon eingerückt, festgestellt. Am 4. Januar 1915 tagte der K r i e g s a u s s c h u ß, dem nunmehr Tusch, M. Fürst, Moskowitz, Kreisel, Schneider Hermann angehörten, im Beisein von Härtinger (R.S.C.) erneut. In dieser Sitzung wurde der Vertrag entworfen, nach 'dem den Mitgliedern des A.S.C. während der Kriegszeit das Spielen in der F.A. Bayern freistand, unter der Bedingung, daß diese A.S.C.ler nach Beendigung des Krieges sofort wieder Spiel‑
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