Dieses Spiel war so recht der Beweis dafür, daß Bayern in seiner sportlichen Arbeit und Auffassung auf dem rechten Weg war. Aber nicht nur die erste Mannschaft steigerte ständig ihr sportliches Können, auch die zweite Mannschaft stand um diese Zeit bereits als ein Dauergebilde da, d. h. sie verfügte über so viele Kräfte, daß sie ohne Rücksicht auf die erste Elf jederzeit Spiele abschließen konnte. Die wachsende Zahl der aktiven Sportleute, durch Nachschub aus der Jugendabteilung vermehrt, machte die ständige Aufstellung einer dritten M a n n s c h a f t not wen d i g, um deren Festigung sich besonders damals unser alter Lukas März verdient machte. In den Anfangsjahren war es Sitte, daß die Spielführer eigene Kapitänsmützen trugen, auch heute findet man diese noch da und dort im Gebrauch. Auch in den ersten Bayernmannschaften sah man manche ständige Kopfbedeckung. Wie der Eugen Huber in seinem roten Fez ein sicheres Kennzeichen der 2. Mannschaft bildete, so stand Lukas März in seiner blauen Mütze unverwüstlich der 3. Mannschaft vor. Die Notwendigkeit der Aufstellung von mehreren Mannschaften steigerte auch die Arbeitslast in der Verwaltung, so daß man noch 1 9 0 5 daran ging, einen eigenen Spielausschuß zu bilden, dem damals die drei Spielführer und die beiden Schriftführer des Vereins angehörten. Er ist der Vorläufer unseres heute noch tätigen Sportausschusses.

Z u dieser Z e i t wurde die Reihe der Münchener Fußballvereine um einen weiteren vermehrt. In Laim hatte sich der F.C. Wacker gegründet, dessen Elf allerdings bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Bayern 12 : 1 Federn lassen mußte. Bis zum Jahre 1905 war die Entwicklung des selbständigen F.C. Bayern ein fortwährender, ungetrübter sportlicher und gesellschaftlicher Aufstieg. In diesen ersten fünf Jahren stellte der Klub unbestritten in München das Beste an fußballsportlichem Können auf das Spielfeld. Bayern war, wenn es auch offizielle Meistertitel in dieser Zeit noch nicht gab, zweifellos der Meister von M ü n c h e n. Es war daher klar, daß diese Spitzenstellung dem F.C. Bayern ständig neue Mitglieder zuführte. Insbesondere fanden damals eine Reihe von Spielern anderer Vereine den Weg zu Bayern, wo sie auch tatsächlich sich spielerisch in weit beserer Weise entwickeln konnten. Es seien hier nur Namen wie Gablonsky, Hellwig, Deiglmayer, Baumann, Hofmann usw. genannt. Die J u g e n d a b t e i l u n g wies um den Ausgang des Jahres 1905 bereits 28 Junioren auf. Diese Zahl war bei den kleinen Verhältnissen, in denen sich die ganze Fußballbewegung noch abspielte, eine sehr erfreuliche und sicherte dem Verein eine weitere steigende Entwicklung.

Der Austritt aus dem Münchener Fußball-Bund schränkte die Spiele mit den hiesigen Vereinen, namentlich den Turnvereinen, wesentlich ein, da man gegen die T u r n v er e in e sich


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