gezogen wird, wo es zu entscheiden gilt, ob ein Jugendlicher den von ihm geforderten körperlichen Leistungen auch gewachsen ist. Es wird eine der Hauptaufgaben unseres englischen Trainers sein, die Ausbildung der Jugend unter Unterstützung der Leitung in die Hand zu nehmen.

In gemeinsamen Dauerlaufübungen, sowie im Starten vom Platze nebst Freiübungen soll der jugendliche Körper langsam und sicher gestählt werden, um den allgemeinen, physischen Anstrengungen eines Wettspieles gewachsen zu sein. Die Spieldauer für Jugendspiele ist ohnehin für die älteren Junioren auf nur zweimal 35 Minuten, für die jüngeren Jahresklassen auf nur zweimal 30 Minuten festgesetzt, um jede Ueberanstrengung zu vermeiden. Ist der jugendliche Körper im allgemeinen durchgebildet, dann kann nebenher die Ausbildung in den eigentlichen Fertigkeiten des Fußballes beginnen. Ballstoppen in jeder Stellung und Lage muß jeder einigermaßen als voller Spieler geltende Fußballer können. Ferner ein richtiges Zupassen des Balles auf kurze und lange Entfernungen.

Die Beherrschung des Balles durch Stoppen und eine genaue Weitergabe des Balles an den Nebenspieler sind die Voraussetzungen des im Fußballspiel so ausgeprägten Zusammenspieles, der „Kombination„. Nur wenn diese beiden Voraussetzungen unter geeigneter Anleitung von Jugend an geübt werden, kann sich ein Fußballspieler zu jener spielerischen Höhe entwickeln, wie wir sie in unseren erstklassigen Spielern bewundern. Als weitere Notwendigkeit für den Fußballspieler kommt noch die Pflege des Kopfballspieles. Ausdauer und viel Geduld gehört dazu, um einen wirklichen Fußballer zu schaffen, der den allgemeinen spielerischen Anforderungen genügt. Bezüglich der erstklassigen Spieler aber heißt es „Viele sind berufen, aber wenige auserwählt“. Alle die schlummernden Talente in unserer Jugend zu wecken, sie zweckmäßig zu bilden, wird Aufgabe unserer Jugendleitung sein.

Wir wollen in unserer Jugendabteilung nur Junioren, die sich auch wirklich sportlich betätigen. Jugendliche, die nur als „Bayernjunioren„ gelten wollen, ohne selbst sportliche Arbeit zu leisten, finden zur Zeit keinen Platz bei „Bayern“. Die ehrenamtliche Arbeit unserer in der Jugendabteilung tätigen Herren ist uns zu wertvoll, als daß wir sie an sportlich untätige Jugend verschwenden. Wer aber seinen Jungen in eine sportliche Schulung geben will, der schicke ihn zu uns, wie wir auch allen Junioren, die ernstlich gewillt sind, spielerisch sich zu betätigen, gerne ein Lehrmeister im Fußball sein wollen. Anständigkeit, Gehorsam den Leitern gegenüber, Ehrenhaftigkeit muß der Junge zeigen, ob er mit irdischen Gütern mehr oder weniger gesegnet ist, ist dann gleichgültig. Die Beitragspflicht soll wirklich sportliebenden Jugendlichen in ärmeren Verhältnissen kein Hinderungsgrund zum Eintritt bei „Bayern„ sein.


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