größere Debatte, wird jedoch angenommen. Als K 1 u b f a r b en werden „Weiß-blau„ erkoren. Die Diskussion wegen der S p i e l k l ei dun g wird auf Antrag Pollack bis zur nächsten Sitzung vertagt. Die Ausarbeitung der Statuten bleibt dem Ausschuß überlassen und sollen diese in nächster Sitzung, die auf Beschluß Samstag, den 3. März, stattfindet, im Entwurf vorgelegt werden. Der Vorsitzende teilt hierauf den Anwesenden mit, daß die Spielerlaubnis auf dem Schyrenplatz vom Magistrat erteilt sei und dankt Francke als Vater dieser Idee, den Herren Wamsler als eifrigen Förderern unserer Wünsche. Hierauf wird ein Betrag von 3 M für die Zimmermiete von den Anwesenden zu gleichen Teilen gedeckt. Betreff Insertion hat sich Herr Focke bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen, welches Anerbieten der Vorsitzende mit Dank annimmt. Ein Antrag John auf Abhaltung eines Kommerses wird dem geschäftsführenden Ausschuß zur weiteren Ausarbeitung überwiesen.

Da weiteres nicht vorliegt, schließt der Vorsitzende um 11 Uhr 
die Sitzung. M ünc h e n, 27. Februar 1903.

gez. Franz John, Vors. gez. J. Pollack, Schriftführer.

So haben diese 11 Herren vor 25 Jahren das vorausgesehen, was in unseren Tagen erneut bestätigt wurde. In der Deutschen Turnerschaft hatte man von Anfang an kein Verständnis für den Sport. Man sah in ihm einen unliebsamen Konkurrenten, statt ihn als ein weiteres Mittel zur Ertüchtigung unseres Volkes zu erfassen. Nichtsdestoweniger blieben die Beziehungen des jungen Bayernklubs zu seinem Stammvater bis zum heutigen Tage stets die herzlichsten. Freilich hat heute der Sohn den Vater als Fußballer längst überholt. In launiger Weise behandelt eine der ersten Kneipzeitungen (1903) der Bayern die Gründung des neuen Klubs:

  • Ein jeder weiß es ja genau,
  • Daß Bayern stammt vom M.T.V.,
  • Wo John einst den Gedanken faßte,
  • Weil ihm verschiedenes nicht paßte,
  • Vom Turnvereine zu verschwinden
  • Und einen Fußballklub zu gründen.
  • Bald sammelt er die kleine Schar,
  • Die auch des gleichen Willens war.
  • So stand dem Klub nichts mehr entgegen;
  • Der M.T.V. gab seinen Segen.

Die ursprünglichen Klubfarben waren entsprechend dem Namen „Bayern“ „Weiß-blau„, sie wurden aber schon zwei Jahre später aus praktischen Erwägungen geändert und die I. Mannschaft spielte mit schwarzer Hose und weißem Hemd, während die unteren Mannschaften

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